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Encuentros – Begegnungen

23. März bis 1. April 2012
„Encuentros – Begegnungen“ lautet der programmatische Titel der gemeinsamen Ausstellung von Carola Ruf, Chus Lopez Vidal und Eva-Maria Berg im Kasseler Kunsttempel. Thematisiert werden die Begegnungen mit dem andalusischen Ort Mojácar, Menschen und Landschaft, sicht- und unsichtbare Schichten einer Kultur. Die drei Künstlerinnen setzen sich aber auch mit ihren unterschiedlichen Ausdrucksformen, individuellen Perspektiven und Arbeitsweisen auseinander, in denen sich unvermittelte Berührungspunkte finden.

Auf Einladung der internationalen Fundación Valparaíso Mojácar nahmen sie an einem Arbeitsstipendium in der andalusischen Provinz Almeria teil. Die bewegte Geschichte Andalusiens wurde oft von kriegerischen Auseinandersetzungen im Namen der christlichen und islamischen Religion bestimmt. Die wechselnden Machthaber haben dort ihre kulturellen Spuren hinterlassen und Landschaft wie Bewohner geprägt. Die Künstlerinnen hielten sich hauptsächlich in Mojácar auf. Die Geschichte dieses Ortes zeigt, dass zumindest zeitweise eine friedliche Koexistenz von Christen, Moslems und Juden möglich war.

Eva–Maria Berg und Carola Ruf zeigen eine Wandinstallation, an der sie seit Juli 2011 gemeinsam arbeiten: Zwischen malerisch bearbeiteten Lacktafeln und Fotografien, Zeichnungen, Papierschnitten und poetischen Fragmenten werden Assoziationen ermöglicht und neue inhaltliche Verknüpfungen geschaffen.

Im Video-Loop „El Manteo“ von Chus Lopez Vidal wird ein Stierkämpfer wie eine Puppe durch die Luft geschleudert wird ‑ eine Szene voller Dramatik, aber mit einem komischen Moment.
 
“Encuentros – Begegnungen“ findet im Rahmen einer neuen Ausstellungsreihe im Kunsttempel statt: Sprache und Bild korrespondieren miteinander, verknüpfen sich zu neuen Sinneinheiten oder greifen ‑ wie in der letzten Ausstellung von Steffi Jüngling zum 180. Geburtstag der Autorin Hedwig Dohm ‑ das literarische Werk in einer visualisierten Interpretation auf.

Beteiligte Künstler/innen:

Carola Ruf (Jg. 1955) studierte Germanistik in Freiburg und Freie Kunst an der Kunsthochschule Kassel. Ein Stipendium in Japan war prägend für ihre künstlerische Entwicklung, in der die Auseinandersetzung mit anderen Kulturen immer wieder eine Rolle spielt. Zahlreiche Beteiligungen an nationalen und internationalen Ausstellungen.

 


Eva-Maria (Jg. 1949) studierte Germanistik und Romanistik in Freiburg und schreibt seit 1979 Lyrik, Prosa, Essays, Rezensionen. Dabei bewegt sie sich wiederholt in interkulturellen und grenzüberschreitenden, insbesondere deutsch-französischen Kontexten.

 


Chus Lopez Vidal (Jg. 1963) studierte Kunst am Fachbereich Malerei der Universität Complutense (Madrid) und hat ein dreijähriges Ergänzungsstudium an der Hochschule der Künste (Berlin) absolviert. Zentrales Thema ihrer künstlerischen Arbeit ist die eigene kulturelle Identität. Seit 1996 ist sie künstlerisch und kuratorisch in internationalen Ausstellungen und Projekten tätig.

Kuratorin:

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