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DAS BROT LIEGT IM RACHEN DES LÖWEN EKMEK ASLANIN AĞZINDA

4. Februar bis 8. Februar 2009
In der Reihe „Das Ende vom Anfang“ mit hervorragenden Abschlussarbeiten der Kunsthochschule Kassel, präsentierte der Kunsttempel eine Ausstellung von Hatice Çöklü. Die mehrteilige Installation beschäftigt sich mit dem Grundnahrungsmittel Brot und geht dabei von einer Reihe von Sprichwörtern aus, die im Türkischen zu diesem (Über-)Lebensmittel kursieren: „EKMEK PARASI – Brotgeld“ Damit ist das zum Überleben verdiente Geld gemeint. “EKMEĞĺMLE OYNAMA – Spiel nicht mit meinem Brot“ Sagt aus, dass man nicht am Geldverdienen gehindert werden soll. “EKMEĞĺNĺ TAŞTAN ÇIKARTIR – Er holt sein Brot aus dem Stein heraus” Betont, dass jemand hart arbeitet, um seine Existenz zu sichern. „EKMEK ASLANIN AĞZINDA – Das Brot liegt im Rachen des Löwen” Bringt zum Ausdruck, wie schwer es ist in schwierigen Zeiten ist zu überleben bzw. über die Runden zu kommen. Heute, in Zeiten der Finanzkrise, hat man für dieses Sprichwort eine neue Interpretation erfunden: Wenn das Brot seine Reise im Rachen des Löwen antritt, ist es schon längst durch den Magen gegangen und hat in den Gedärmen pausiert – was aussagt, dass es eigentlich unmöglich ist, über die Runden zu kommen.

Hatice Çöklü wurde 1976 in Kirşehir, Türkei, geboren. Nach dem Schulbesuch und dem Lehramtsstudium Kunst an der Gazi-Universität in Ankara, kam sie im Jahr 2001 nach Deutschland. Seit 2003 studierte sie an der Kunsthochschule Kassel freie Kunst in der Klasse von Dorothee von Windheim.

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