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Sprachkunst von Arnold Dreyblatt, Federico Federici, Nauka Kirschner

Kunsttempel
19.10. bis 19.11.2023

Kunsttempel / Friedrich-Ebert-Str. 177 / 34119 Kassel / www.kunsttempel.net

Eröffnung: Donnerstag, 19. Oktober / 19 Uhr /
Gespräche mit und performative Beiträge von Arnold Dreyblatt, Federico Federici und Nauka Kirschner

Buchpräsentation: Samstag, 4. November / 18 Uhr /
»182 Tage« von und mit Victoria Feshchuk sowie der Übersetzerin Ganna Gnedkova / in Kooperation mit: Stiftung Brückner-Kühner, Verein Gefangenes Wort und Verlag Jenior

Öffnungszeiten: Freitag bis Sonntag, 16 bis 19 Uhr, und nach Vereinbarung
Mit freundlicher Unterstützung von: Kulturamt der Stadt Kassel, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

Über die Ausstellung

Arnold Dreyblatts visuelle Kunstwerke schaffen komplexe textuelle und räumliche Visualisierungen, die sich insbesondere mit Themen von Erinnerung und Archiv befassen. Im Kunsttempel präsentiert er zwei Arbeiten aus dem Feld seiner Spracharbeiten in Lentikular-Technik, die ihre vielschichtige Dynamik durch die körperliche wie auch lesende und betrachtende Bewegung des Publikums entfalten.

Federico Federicis visuelle Poesie bedient sich verschiedenster Medien – von Handschrift über Schreibmaschine bis zu Video und Installation. Konzeptgeleitet dringt sie – insofern auch ‚asemantisch‘ – weit über normale Bedeutungsfunktion von Sprache hinaus. Die der Physik vergleichbaren Experimente führen zu ästhetischen Ergebnissen, die so nur der Sprache und der Poesie eignen.

Nauka Kirschner arbeitet mit „Buchstaben außer Kontrolle“: In einem Upcycling-Prozess gestaltet sie ausgediente, gefundene Leuchtbuchstaben ehemaliger Reklamen und transformiert sie in neuen Konstellationen und Kontexten sowohl skulptural und installativ als auch fotografisch. Die Buchstaben wandern für neue Posen von Ort zu Ort – also auch in den Kunsttempel.

Zum Rahmenprogramm der Ausstellung gehört auch eine Buchpräsentation: Die ukrainische Dichterin und Übersetzerin Victoria Feshchuk, die zurzeit als Stipendiatin im Dichterhaus Brückner-Kühner lebt, stellt ihr Tagebuch-Gedicht „182 Tage“ in deutscher Übersetzung von Ganna Gnedkova vor. Das von Iryna Sazhynska illustrierte Buch erscheint im Kasseler Verlag Jenior.

/// Zu den Künstler:innen der Ausstellung

Arnold Dreyblatt

wurde 1953 in New York geboren und lebt seit 1984 als Bildender Künstler und Komponist in Berlin. Dreyblatt studierte Komposition bei Pauline Oliveros, La Monte Young und Alvin Lucier sowie Medienkunst bei Woody und Steina Vasulka. Bis 2022 war er Professor für Medienkunst an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Seine international präsentierte Kunst reicht von mehrtägigen Performances, Arbeiten im öffentlichen Raum und digitalen Raumprojektionen bis zu dynamischen Textobjekten und mehrschichtigen Lentikular-Tafeln, von denen er einige im Kunsttempel zeigt. Gleichzeitig hat er ein bedeutsames Werk im Bereich Komposition und Musikperformance entwickelt.

Federico Federici

wurde 1974 in Savona, Italien, geboren. Er ist Physiker und hat bis 2004 in der Forschungsabteilung am Fachbereich Physik der Universität von Genova gearbeitet. Als Konzeptkünstler und Autor gestaltet er visuelle Poesie, Conceptual und Asemic Writing, Videopoesie und Installationen. Aus dem Deutschen hat er Autoren wie Joseph von Eichendorff, Heinrich Heine, Hans Arp und Paul Celan übersetzt. Zuletzt erschienen 2021 seine Publikationen „Maß des Schlafes / Misura del Sonno“ und „Biophysique Asémique“ sowie 2022 „EIS“.

Nauka Kirschner

1957 in Sögel geboren, studierte visuelle Kommunikation an der Hochschule der Künste Berlin. Sie hatte bis 2002 eine Professur für Kommunikationsdesign an der Merz Akademie in Stuttgart und sie lehrt heute an der Leuphana Universität Lüneburg und der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde. 1993 gründete sie an ihrem Wohnort Berlin das Büro für „doppelpunkt Kommunikationsdesign“. Sie hatte seit 1986 Einzel- und Gruppenausstellungen u.a. in Berlin, Chemnitz, Potsdam, Cardiff und Krakau. Vor kurzem erschien ihr Katalog „Buchstaben außer Kontrolle“.