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KLANGLAND 2010 KLANG ALS SPRACHE ALS KLANG

2. Dezember bis 9. Dezember 2010
Wie in den vergangenen KLANGLAND-Ausstellungen gibt es auch 2010 ein künstlerisches Leitmotiv: Die internationalen Künstlerinnen und Künstler, die hauptsächlich im Gebiet der Klangkunst arbeiten, haben sich mit ihren Exponaten den klanglichen Aspekten von Sprache gewidmet. Mittels künstlerischer Arbeiten werden Klänge unterschiedlicher Sprachen hinsichtlich ihrer emotionalen Qualität jenseits der Semantik untersucht. Was klingt „sexy“ an Französisch (oder warum sonst braucht es einen solchen Akzent, wenn es klanglich nachvollziehbar „errlisch kribbelt in meine Bauchnabbel“?), wie schwer klingt die slawische Seele, warum ist Englisch nach wie vor die „No. 1“ in der Pop/Rockmusik, Italienisch aber in der Oper? Und klingt die deutsche Sprache „like a train announcement whenever someone says something“? Vielleicht muss man zunächst einmal vom Inhalt absehen, um sich der klanglichen Eigenschaften einer Sprache wirklich bewusst zu werden… wenn das stimmt, dann wäre eine Klangkunstausstellung mit internationalen Gästen ein fantastisches Forum, um mehr über dieses Thema herauszufinden. Neben den bildnerischen Arbeiten und Klanginstallationen beschäftigte sich auch an zwei Abenden ein Performance-Programm mit dem Thema beschäftigen: Zur Eröffnung am Donnerstag, dem 2. Dezember, 20 Uhr, führten Adrian Palka (Coventry) und Kurator Wolfram der Spyra (Berlin, Kassel) das Stück „The Next Polonaise“ auf, deren drei Teile auf überraschende Weise klanglich-emotionale Qualitäten der polnischen Sprache jenseits von Wortbedeutungen untersuchen. Es folgten an diesem Abend zwei Kurzperformances von Thomas Janitzky und Stefan Riebel (beide Leipzig). Der zweite Abend am Samstag ab 19:30 präsentierte der spanische Künstler Antonio Buena Tubia mit seinem Ensemble das Stück „Einsteigen bitte“, ein auditives und visuelles Projekt mit Stahlcello, Gongs, präpariertem Klavier, Gesang und einem Gedichtvortrag in drei Sprachen. Anschließend zerhackte der Kasseler Klangkünstler Tobias Böhm in seiner Performance „Vokale Fraktale“ Sprache und zerstören sie, um deren Bruchstücke neu zusammenzusetzen. Wir danken herzlichen unseren Förderern, dem Kulturamt der Stadt Kassel und der Coventry University.
Beteiligte Künstler/innen: Martin Backes, Tobias Böhm, Antonio Bueno Tubía, Experimentelles Sprechen Leipzig, Ingo Frischeisen, Mara Genschel, Thomas Janitzky, Yukiko Jungesblut, Udo P. Leis, Michael Lentz, Michael Neil, Clara C. Oppel, Adrian Palka, Stefan Riebel, Valeri Scherstjanoi, Frauke Schmidt, Max Schneider, Martin Schüttler, Wolfram Spyra, Roksana Vikaluk, Adrian Palka, Wolfram Spyra, Thomas Janitzky, Stefan Riebel, Antonio Buena Tubía, Tobias Böhm
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