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Happy Birthday Hedwig

20. September bis 3. Oktober 2011

Die Schriftstellerin Hedwig Dohm (20.09.1831 – 01.06.1919) war eine Vertreterin der Frauenbewegung des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Als eine der scharfzüngigsten Theoretikerinnen dieser Bewegung hat sie es – wie kaum eine andere – verstanden, den Dingen auf den Grund zu gehen. In ihrem umfangreichen Gesamtwerk setzte sie sich zeitlebens für die politische, soziale und ökonomische Gleichstellung von Männern und Frauen ein. Die Formulierungen in ihren Texten waren so treffsicher wie ihre Argumente und haben bis heute nichts an Aktualität verloren. Ihre Kritik traf dabei nicht nur die Männer, sondern ebenso die allzu geduldigen und anpassungsbereiten Frauen, deren „Magdseligkeit“ sie geißelte. Steffi Jüngling setzt sich künstlerisch mit dieser ungewöhnlichen Frau und ihrem literarischen Werk auseinander. Ausgehend von Hedwig Dohms Novelle „Werde die Du bist“ (1894) hat sie Mädchen und Frauen verschiedenen Alters nach Kommentaren, Voraussetzungen und Bedingungen gefragt, die sie benötigen, um die zu sein, die sie sind, oder sein wollen. Andere Arbeiten beschäftigen sich mit verschiedenen Aspekten von Hedwig Dohms umfangreichen Texten und ihrem immer noch modernen Denken. Veranstaltet mit der Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung Die Ausstellung wurde durch die freundliche Unterstützung des Kulturamtes der Stadt Kassel und der Dr. Wolfgang Zippel-Stiftung ermöglicht.

Steffi Jüngling
Nach einer Ausbildung zur Steinbildhauerin absolvierte Steffi Jüngling ein Kunststudium in Kassel und London; anschließende Arbeitsaufenthalte führten sie u.a. nach Italien, Bulgarien und Japan. Bei ihren künstlerischen Arbeiten lässt sich die Künstlerin auf die jeweiligen lokalen, geographischen und historischen Gegebenheiten ein, „sie arbeitet vor Ort, sie erarbeitet den Ort“ („Debut: Steffi Jüngling“, Katalog des Kunstvereins Offenburg, 2006).
„Bücher und Lesen sind so etwas wie mein Lebenselixier“, sagt Steffi Jüngling und neben orts- spezifischen Arbeiten nutzt sie häufig Texte und Bücher als Material für ihre Kunst. Entstanden sind neben poetischen Rauminstallationen (z.B. in der Galerie Stellwerk, 2000), zahlreiche Buchobjekte und Interventionen in öffentlichen Bibliotheken, u.v.a. „Wortschätze“, Bibliothek des Goethe-Instituts in London, 2002; Porta Stretta, Bibliotheca Quartiere 2, Guidecca, Venedig, 2003; „ex Libri“ 2005 in der Murhardschen Bibliothek (siehe auch www.jungling.de).

Kuratorin: Tanja Wetzel

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